Mit der Ausbildung zur Kneipp-Gesundheitspädagogin hat mein Weg zur „Präventiven-Wohlfühl-Medizin“ begonnen. Und ich betrachte ihn als einen großen Schatz in meinem Leben, von dem ich so begeistert bin, dass ich ihn gerne mit meinen Mitmenschen teile.
Die 5 Säulen der Kneippschen Lehre sind:
- Ernährung
- Bewegung
- Heilpflanzen- und Kräuterkunde
- Wasseranwendungen
- Lebensordnung
Die Erfahrungen von Pfarrer Sebastian Kneipp, sein reicher Wissensschatz über die Heilkraft der Natur, der natürlichen und einfachen Kost, der Bewegung sowie der Balance im Leben und natürlich seine weltberühmten kalten und warmen Wasseranwendungen waren in der Vergangenheit für Kneipp selbst und schließlich für unzählige Menschen der Schlüssel zu Gesundheit, Wohlbefinden, Zufriedenheit.
Hier ein kurzer Einblick in sein Leben:
Sebastian Kneipp (geb. 1821) wuchs in Schwaben im kleinen Ort Stephansried in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Kindheit war geprägt von Entbehrungen und harter Arbeit. Als Junge lernte er schon bald heimische Wildkräuter und Pflanzen kennen und wie man sie bei verschiedenen körperlichen Beschwerden heilsam einsetzen konnte. Als Tierhüter verbrachte er viel Zeit bei Wind und Wetter im Freien um Geld für seinen großen Wunsch, das Theologiestudium, zu sparen.
Nachdem er trotz vieler Widrigkeiten das Gymnasium erst Mitte zwanzig besuchen konnte, erkrankte er währenddessen schwer an Lungentuberkulose. Aufgrund seiner Suche nach einer heilsamen Therapie, stieß er schließlich auf das Buch „Unterricht von Krafft und Würckung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen“ des Arztes Johann Siegemund Hahn, das dieser 1738 schrieb. Angeregt durch diese Lektüre beschloss Kneipp, die Heilkraft des Wassers an sich selbst auszuprobieren. Er begann im November 1849 mit kalten Tauchbädern in der Donau, die er über die Wintermonate hinweg mehrmals wöchentlich durchführte. Nach einem Fußmarsch, zum Aufwärmen tauchte er nackt ganz in das kalte Flusswasser ein, kleidete sich dann – ohne sich abzutrocknen – wieder an und ging zurück. Zunächst konnte er keine Veränderung seines Zustandes feststellen. Dennoch wendete er die Bäder weiter an und beobachtete wie sich sein Gesundheitszustand nach und nach verbesserte, bis er schließlich vollkommen gesund wurde. Bestärkt durch diese Erfahrung begann er erkrankte Kommilitonen ebenfalls erfolgreich zu kurieren.
So predigte er nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums nicht nur von Gott und dem christlichen Leben, sondern entwickelte ebenso die Wasseranwendungen in Verbindung mit Heilkräutern immer weiter und gab in Sprechstunden, Ratschläge zu einer einfachen und natürlichen Lebensweise. Er lebte und wirkte die meiste Zeit seines Lebens in Bad Wörishofen. Sebastian Kneipp schrieb seine Erfahrungen in zwei Büchern nieder, die uns als wertvolles Vermächtnis von ihm geblieben sind. „Meine Wasserkur“ und „So sollt Ihr leben“. Die Veröffentlichung seiner Bücher in mehreren Sprachen hatte zur Folge, dass ein Zustrom von Heilungssuchenden aus der ganzen Welt nach Wörishofen kam.
Am 17.Juni 1897 starb Sebastian Kneipp nach mehrwöchiger Krankheit. Die kneippsche Lehre lebt seither erfolgreich in Kurkliniken, Pflegeheimen und Kindertagesstätten weiter. Der Kneippbund mit seinen Landesverbänden und Kneippvereinen setzt sich außerdem dafür ein, die fünf Elemente fachgerecht und den Bedürfnissen der modernen Lebensweise entsprechend und mit den Herausforderungen unserer Zeit zu allen Menschen, die sich angesprochen fühlen, zu tragen. Ganz nach dem Motto: „Vorbeugen ist besser als Heilen“